Eine Gedenktafel am Gebäude des Landesamtes für Bergbau und Geologie in der Inselstraße 26 in Cottbus erinnert seit dem 28. Juni 2007 an das Wirken von Max Grünebaum (1851 bis 1925), Tuchfabrikant, Stadtverordnetenvorsteher, Vorstandsmitglied der Cottbuser Synagogengemeinde, Mäzen und Ehrenbürger der Stadt Cottbus.
Prof. Dr. Claus Lambrecht, Vorsitzender des Vorstandes der Max-Grünebaum-Stiftung, und Dr. Klaus Freytag, Präsident des Landesamtes für Bergbau, Geologie und Rohstoffe Brandenburg (LBGR), würdigten anlässlich der feierlichen Enthüllung der Gedenktafel das Schaffen von Max Grünebaum, der als erfolgreicher Unternehmer soziales Engagement und Mäzenatentum in vorbildlicher Weise verband.

Der Text der Gedenktafel weist hin auf die Gründung der Tuchfabrik Grünebaum & Kaufmann im Jahre 1876 und auf das Jahr 1882, in dem Max Grünebaum das Fabrikgebäude, das heute das Landesamt für Bergbau und Geologie beherbergt, samt Nebengebäuden von der ehemaligen Tuchfabrik C. G. Korschel erwarb. Im Auftrag der 1997 gegründeten Max-Grünebaum-Stiftung gestaltete der Künstler Manfred Vollmert aus Seidewinkel die Tafel.

Hintergrund:
Der Tuchfabrikant und Cottbuser Ehrenbürger Max Grünebaum (1851-1925) engagierte sich nicht nur für sein Unternehmen, eine Firma für die Herstellung von Kammgarn-Herrenstoffen von höchster Qualität, das er 1876 gemeinsam mit seinem Schwager Julius Kaufmann in Cottbus gegründet hatte. Von 1889 bis 1919 vertrat er als Stadtverordneter die Stadt Cottbus im Provinzial-Landtag und in Städtetagungen, widmete sich den sozialen Interessen sowohl seiner Arbeiter als auch der Einwohner von Cottbus. Er finanzierte u.a. Fürsorgeanstalten und Erholungsheime für Kinder. Zeitlebens gehörte er zu den wohlwollenden Förderern des Cottbuser Theaters, dessen Bau er maßgeblich unterstützte. 1908 finanzierte er den ersten Schmuckvorhang für das damalige Stadttheater. Sein Wirken, das mannigfache Zeichen kultureller und sozialökonomischer Entwicklungen in Cottbus setzte, wurde im Oktober 1908 durch die Cottbuser Stadtverordneten mit der Verleihung der Ehrenbürgerschaft gewürdigt, ein Jahr später ernannte ihn der preußische König zum Kommerzienrat. Wegen ihrer jüdischen Abstammung wurden Max Grünebaums Nachfahren in den dreißiger Jahren in die britische Emigration getrieben und wagten in England einen Neuanfang.

In Erinnerung an Max Grünebaum errichteten seine in England lebenden Enkel im Mai 1997 die Max-Grünebaum-Stiftung. Anliegen der Max-Grünebaum-Stiftung ist es, das Staatstheater Cottbus und die Brandenburgische Technische Universität Cottbus durch Förderung der künstlerischen und wissenschaftlichen Nachwuchskräfte zu unterstützen.

Weitere Informationen zum Leben und Wirken von Max Grünebaum und seiner Familie, zur Stiftung und zu den Preisträgern der vergangenen Jahre sind im Internet zu finden unter www.max-gruenebaum-stiftung.de

Text der Gedenktafel Max Grünebaum:
Max Grünebaum (1851 bis 1925)
Tuchfabrikant, Stadtverordnetenvorsteher, Vorstandsmitglied der Cottbuser Synagogengemeinde, Mäzen und Ehrenbürger der Stadt Cottbus
1876 Gründung der Tuchfabrik Grünebaum & Kaufmann
1882 Max Grünebaum erwirbt dieses Fabrikgebäude samt Nebengebäuden von der ehemaligen Tuchfabrik C. G. Korschel.
Seit 1997 fördert die Max-Grünebaum-Stiftung Kultur und Wissenschaft in Cottbus.