Am 25. April stellt das Russisch-Deutsche Kulturforum (RUDEK) in der Branitzer Gutsökonomie das literarisch-musikalische Programm „Olga Tschechowa - Grand Dame des deutschen Kinos" vor. Der Verein gestaltet den Abend um die geheimnisumwitterte Schauspielerin gemeinsam mit den Cottbuser Künstlern Carola Fischer und Wolfgang Kaul.

Olga Tschechowa wurde 1897 in Russland geboren. Ihre Tante, die Schauspielerin Olga Knipper-Tschechowa, war die Ehefrau des russischen Dichters Anton Tschechow. Im Hause der Familie verkehrten Anna Pawlowa und Sergei Rachmaninow. Im Jahre 1921 emigrierte Olga Tschechowa während des Bürgerkriegs nach Deutschland. Vermutlich ein halbes Jahr vorher wurde sie vom sowjetischen Militärgeheimdienst kontaktiert. Mitte der Zwanzigerjahre entdeckte man die Emigrantin für den deutschen Film. Olga Tschechowa entwickelte sich schon bald zu einer der berühmtesten Schauspielerinnen Deutschlands und verkehrte in höchsten Kreisen. Sie war vermutlich eine wertvolle Informationsquelle für die Alliierten. Möglicherweise übermittelte die Künstlerin sogar Angaben zu den Zeitpunkten deutscher Angriffe. Deshalb erschienen im Herbst 1945 in der westlichen Presse Meldungen über sie als "russische Spionin, die Hitler eroberte". Olga Tschechowa beendete ihre Filmkarriere 1954. Mit 60 Jahren eröffnete sie ihren ersten Kosmetiksalon. Um die Schauspielerin ranken sich ungeklärte Geheimnisse, die nach ihrem Tod 1980 niemand mehr aufklären konnte.

Was Olga Tschechowa im April 1945 in Moskau machte, wie sie das Literaturmuseum für Anton Tschechow in Taganrog rettete und wo das Rezept ihrer Schönheit lag, das erfahren die Besucher am Samstag, den 25. April um 18:00 Uhr in der Branitzer Gutsökonomie. Mit bekannten Liedern aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts, gesungen von Carola Fischer, und mit Filmausschnitten besteht die Chance, Tragik und Charme diese Zeitperiode zu erleben.

Vor der Veranstaltung erhalten die ersten Besucher ab 16:30 Uhr die Möglichkeit einer kosmetischen Beratung nach den Tipps von Olga Tschechowa. Anschließend laden die Mitglieder des Russisch-Deutschen Kulturforums das Publikum zu den Lieblingsspeisen der Künstlerin ein. Anmeldung für das Vorprogramm sowie Kartenbestellungen unter www.rudek-ev.de/kontakt oder telefonisch unter 0175 250 9964.