In meinem kleinen Bericht möchte ich meine persönlichen Eindrücke und Erfahrungen nach einem halben Jahr der Ausbildung wieder geben. Ich hoffe euch so ein wenig zu helfen, um eure Entscheidung für eine Bewerbung zu erleichtern! Ich habe hier eine Art Leitfaden aufgestellt, an dem man sich ein wenig orientieren kann. Er beschreibt meinen Weg mit den einzelnen Abschnitten von der Bewerbungsphase bis hin zur Praxis im Betrieb.

1. Teil:

  • Entscheidung für den Beruf: Überlegt euch zunächst genau ob ihr diesen Beruf erlernen möchtet, fragt Freunde oder sprecht mit Azubis, die bereits dieselbe Ausbildung machen. Somit bekommt ihr eine Vorstellung davon und könnt euch ein Urteil bilden. Sie können euch ihre Erfahrungen mitteilen. So bekommt ihr auch einen Überblick über den Arbeitsalltag. Nutzt diese Möglichkeit, wenn sie besteht! Diese Entscheidung ist wirklich von großer Bedeutung für eure Zukunft. Nutzt außerdem das Internet, speziell die Internetseite der Verwaltung (www.cottbus.de), um euch Informationen zu beschaffen. Das hat mir sehr geholfen!
  • Bewerbung: Mit einer ansprechenden Bewerbung und guten Noten habt ihr gute Chancen zum Einstellungstest eingeladen zu werden. Überlegt genau wie ihr mit eurer Bewerbung punkten wollt und nehmt euch dafür entsprechend Zeit. Achtet außerdem auf die Bewerbungsfristen.
  • Test: Der Einstellungstest war wirklich sehr umfangreich! Um ihn erfolgreich zu bestehen solltet ihr sehr gute Kenntnisse in der Rechtschreibung und Mathematik besitzen sowie eine ausgeprägte Konzentrations- und Merkfähigkeit haben. Außerdem solltet ihr sehr gut im logischen Denken sein und ein sehr gutes Allgemeinwissen besitzen! Bereitet euch gut darauf vor. Es gibt bestimmte Testhefte und ausreichend Aufgaben im Internet zur Vorbereitung. Über die Seite www.bildungsnetz-brandenburg.de findet ihr Musteraufgaben zum Bewerberauswahlverfahren am Niederlausitzer Studieninstitut, deren Test ich bestreiten musste. So bekommt ihr eine ungefähre Vorstellung was euch erwartet.
  • Vorstellungsgespräch: Auf das Vorstellungsgespräch solltet ihr selbstverständlich sehr gut vorbereitet und über das zukünftigen Ausbildungsunternehmen informiert sein. Speziell die Aufgabe, die ihr mit eurer Einladung erhaltet, sollte gut durchdacht werden. Für die Erarbeitung solltet ihr euch ausreichend Zeit nehmen. Denkt an alles was für ein Vorstellungsgespräch relevant ist und überzeugt außerdem im Gespräch.

Nach einem erfolgreichen Abschluss der Bewerbung beginnt nun die Ausbildung.

2. Teil:

  • Einführungsphase im Patenamt: Zu Beginn der Ausbildung werdet ihr nach den Einführungstagen einem Patenamt zugewiesen. In diesem verbringt man zu Beginn der Ausbildung die erste Zeit. Außerdem habt ihr dort immer einen Ansprechpartner bei eventuellen Fragen und Problemen während der gesamten Ausbildung. Ihr bekommt erste Einblicke und lernt die Mitarbeiter und die Verwaltung speziell in diesem Bereich besser kennen.
  • dbU: dbU ist dienstbegleitender Unterricht, welchen man zusätzlich zur praktischen Ausbildung besucht. Vom Ablauf her ist es wie eine Art Vorlesung eines Dozenten, beispielsweise zu Haushalts- und Kommunalrecht, Organisation, sowie Kommunikation, Rechnungswesen und Rechtsanwendung. Zur Kontrolle schreibt man Übungsklausuren, deren Themen für die Prüfung relevant sind. Insgesamt kann man sagen, dass der Unterricht mit den Klausuren sehr anspruchsvoll ist und eine ausführliche Vorbereitung von Vorteil wäre.
  • Berufsschule: Der Unterricht in der Berufsschule gliedert sich in die Fächer Deutsch, Englisch, WiSo und Sport sowie in die Lernfelder 1 - 12. Vom Niveau her lassen sich die Fächer mit den Anforderungen der 10. Klasse vergleichen. Da man den Beruf ja auch nach Abschluss der 10. Klasse erlernen kann. Die Lernfelder sind speziell auf den Beruf bezogen und sind von der Schwierigkeit und von der Lernintensität her umfangreich. Speziell die Arbeit mit den Gesetzen ist komplettes Neuland und erfordert daher eine hohe Lernbereitschaft.
  • praktische Ausbildung in der Verwaltung: Wie bereits erwähnt werdet ihr zu Beginn in eurem Patenamt eingesetzt und durchlauft dort so ziemlich alle Bereiche, um diese kennen zulernen. Nach gewisser Zeit werdet ihr in verschiedenen Fachbereichen eingesetzt und lernt Schritt für Schritt die Verwaltung kennen. Die Arbeit in den verschiedenen Fachbereichen der Verwaltung macht wirklich sehr viel Spaß, ist aber auch entsprechend den Anforderungen nicht unbedingt leicht. Je nach Fachbereich ist die Arbeit auch individuell gestaltet. Ihr werdet sehr umfangreich und ausführlich an alles herangeführt. Versucht euch schon hier Einiges von den Mitarbeitern anzueignen, um die Arbeitsabläufe zu verinnerlichen! Gute Computerkenntnisse und ein freundliches Auftreten den Bürgern und Mitarbeitern gegenüber spielen dabei eine sehr wichtige Rolle und sind daher auch eine Art Grundlage für euch.

Ich gebe euch hier noch mal eine Checkliste mit wichtigen Anforderungen für euch als Bewerber/in, um die Ausbildung im Ausbildungsunternehmen und in den außerbetrieblichen Maßnahmen erfolgreich zu meistern:

  • Sehr gute Kommunikationsfähigkeit
  • Lernbereitschaft
  • Freundliches Auftreten
  • Computerkenntnisse (Word, Excel…)
  • Logisches Denken
  • Selbstständiges Lösen von Problemen/Ideenentwicklung
  • Hohe Konzentrationsfähigkeit

Ihr könnt euch nun ein eigenes Bild von der Ausbildung eines Verwaltungsfachangestellten machen und eine persönliche Meinung bilden, ob ihr diesen Berufsweg einschlagen möchtet. Ich hoffe ich konnte euch helfen, um eure Entscheidung ein wenig leichter zu machen.

Mit freundlichem Gruß

Andreas Grahl