290 Wohnungen pro Jahr sind aus Sicht der Stadt Cottbus/Chóśebuz im Neubau in den nächsten Jahren erforderlich, um dem wachsenden Bedarf und den sich verändernden Ansprüchen gerecht zu werden. Das zeigen sowohl das wohnungswirtschaftliche Konzept der Stadt als auch jüngst eine Studie des Pestel-Institutes im Auftrag des Bundesverbands des Baustoffhandels. Die Studie kam mit Blick auf den laufenden Strukturwandel auf einen Bedarf von mindestens 160 Wohnungen pro Jahr im Neubau und weiterer Ansätze. Gleichzeitig sei die Zahl der Baugenehmigungen seit 2023 zurückgegangen. Die Verfasser der Studie appellieren daher an die Politik, geeignetere Rahmenbedingungen zu schaffen. Die Zahlen der Studie entsprechen weitgehend der Sicht der Stadtverwaltung. Gleichzeitig hat die Stadtverwaltung im Blick, dass der Bedarf je nach Entwicklung und Ansiedlungen höher ausfallen könnte und es vor allem um die Aktivierung von Flächen und leer stehenden Wohnungen gleichzeitig gehen wird. Die Leerstandsquote liegt gesamtstädtisch bei etwa 5 Prozent und somit sehr niedrig.
In der zurückliegenden Dekade wurden durchschnittlich ca. 230 Wohnungen pro Jahr neu gebaut. Die Zahl der Baugenehmigungen lag bei etwa 400 Wohnungen pro Jahr bis 2022, die Zahl der Baufertigstellungen war dabei seit 2018 gestiegen (270 Wohnungen pro Jahr). Im vergangenen Jahr gab es dabei Rückgänge sowohl in den Bauantragstellungen als auch den Baufertigstellungen. Dies hat mehrere und vielschichtige Ursachen, ist aber ein bundes- und landesweiter Trend. Allein der Baupreisindex ist in den vergangenen 18 Monaten um knapp 5 Prozent gestiegen. Hinzu kommt die Zinsentwicklung.
In Cottbus/Chóśebuz gibt es aktuell eine hohe Nachfrage in bestimmten Marktsegmenten, speziell nach größeren Wohnungen, nach Eigentumswohnungen und barrierefreien Wohnungen. Der Markt im kleinteiligen Segment bleibt gut nachgefragt. Hinzu kommt als Universitätsstadt die Nachfrage nach Appartements und möblierten Wohnungen auf Zeit, ebenso für Angestellte im Baugewerbe.
Der Entwurf des Flächennutzungsplans reagiert darauf und weist ausreichend Flächen für das Wachstum aus und berücksichtigt auch die Wiederaktivierung von Stadtumbauflächen. Größere Quartiersentwicklungen finden aktuell in der Briesmannstraße in Mitte und der Binnendüne zwischen Dissenchen und Merzdorf statt, zahlreiche weitere sind in Vorbereitung.
Weitere Informationen sind zu finden im Wohnungsmarktkonzept 2022, im Stadtumbaukonzept sowie im Entwurf des Flächennutzungsplan auf www.cottbus.de/stadtentwicklung