Am Samstag, dem 12. Juni 2010, 14:00 Uhr, wird auf dem Gebiet der kreisfreien Stadt Cottbus/Chóśebuz eine Gedenkstätte für den ehemaligen Ort Tranitz/Tšawnica eingeweiht. Diese umfasst einen zweisprachigen Gedenkstein, eine zweisprachige Informationstafel und eine Sitzgelegenheit. Auch ein Flyer wurde herausgegeben, eine Broschüre soll folgen.

Für die Stadt Cottbus/Chóśebuz wird die Beigeordnete Marietta Tzschoppe das Grußwort halten. Die Gedenkstätte soll nicht nur ein würdiges Erinnern an die Vergangenheit ermöglichen, sie bietet den ehemaligen Tranitzern auch eine Möglichkeit der Begegnung, des Austauschs, des Gesprächs und damit eine Chance, gemeinsam in die Zukunft zu blicken.

Die Gedenkstätte befindet sich auf rekultiviertem Gebiet des Tagebaus Cottbus-Nord, in einem Windpark der Ostwind projekt GmbH. Diese heißt alle Besucherinnen und Besucher herzlich willkommen. Partner des Gedenktages sind die Vattenfall Europe Mining AG und die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV).

Hintergrund:

Seit 1997 führt die Domowina – Bund Lausitzer Sorben e.V. alljährlich einen Tag der abgebaggerten sorbischen (wendischen) Dörfer durch.

Tranitz/Tšawnica wurde 1463 ersturkundlich erwähnt. Die vielen Fotos und Dokumente, die die ehemaligen Tranitzer zusammentrugen, zeugen von der Schönheit des Ortes und vom sorbischen (wendischen) Leben dort. Die Gemeinde wurde wegen des Tagebaus 1982 aufgelöst. Das Territorium wurde zunächst der Gemeinde Dissenchen zugeordnet, die 1993 nach Cottbus eingemeindet wurde.