Auf der heutigen Pressekonferenz verabschiedete das Cottbuser Aktionsbündnis gegen den NPD-Aufmarsch am 28. Juli folgenden Aufruf:

Liebe Cottbuserinnen und Cottbuser,
ein Aktionsbündnis aus Parteien, Verbänden, Gewerkschaften, Verwaltungen, evangelischem Kirchenkreis, Vereinen, engagierten Bürgerinnen und Bürgern, Geschäftsleuten und Unternehmern braucht Ihre Unterstützung. Unsere Stadt soll am Sonnabend, dem 28. Juli, Aufmarschplatz der antidemokratischen NPD werden. Mit einem Marsch durch die Stadt und Kundgebungen will sie uns braunes und menschenverachtendes Gedankengut aufzwingen.

Die NPD wird ihren Aufmarsch am Bahnhof beginnen. Die Strecke führt über die Bahnhofstraße, den Altmarkt, die Sandower Straße, die Willi-Brandt-Straße, die Franz-Mehring-Straße und die Straße der Jugend über den Stadtring zurück zum Bahnhof. Die Rechtsextremen hoffen, damit Aufmerksamkeit für ihre Parolen zu gewinnen.

Liebe Cottbuserinnen, liebe Cottbuser,
lassen Sie die Rechtsextremen ins Leere laufen!

Wir rufen Sie auf:

  • demonstrativ zu schweigen und sich abzuwenden
  • Türen, Fenster und Rollläden zu schließen, sobald der NPD-Zug sich Ihnen nähert
  • der Marschstrecke fernzubleiben.

Zeigen wir ihnen, dass Cottbus bei seiner Haltung bleibt: Wir stehen gegen rechtsextrem. Bereits viele Geschäftsleute haben sich spontan bereit erklärt, während des Vorbeizuges der NPD ihre Gaststätten und Geschäfte demonstrativ zu schließen. Kunden sollten während dieses kurzen Momentes in den Gaststätten und Geschäften verharren. Sorgen Sie bitte für leere Straßen.

Beteiligen Sie sich bitte aktiv an dieser Aktion eines „beredten Schweigens“ gegen die NPD, indem Sie die von uns verteilten Plakate gut nach außen sichtbar an Ihren Türen, Fenstern und Rollläden befestigen. Unsere Stadt braucht ein Klima der Offenheit, Toleranz und Lebensfreude. Menschen aus anderen Ländern bereichern unsere Stadt und unsere Hochschulen. Jedes Jahr heißen wir immer mehr Touristen als unsere Gäste willkommen. Wir Cottbuser wollen hier friedlich leben und arbeiten.

Braunes Gedankengut verhindert, dass sich Investoren bei uns ansiedeln. Seit Jahren findet sich unsere Stadt aufgrund rechtsradikal motivierter Straftaten immer wieder in den Schlagzeilen. Da werden jüdische Gedenkstätten geschändet, Gedenktafeln zerstört, politisch Andersdenkende bedroht und Menschen ausländischer Herkunft angepöbelt oder sogar tätlich angegriffen. Das schadet unserer Stadt immens. Sorgen Sie mit Ihrer Unterstützung und Ihrer Beteiligung am friedlichen Protest mit dafür, dass braune Brandstifter in Cottbus keine Chance haben.

Bündnis Cottbuser Bürgerinnen und Bürger gegen NPD-Aufmärsche
Cottbus, 20.07.2007

Der Aufruf wird unterstützt von:

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