SOMMERTHEATER IM KASERNENHOF
„Dem Andenken eines großen Mannes“ ist sie gewidmet: Beethovens 3. Sinfonie „Eroica“. Gemeint war damit ursprünglich Napoleon Bonaparte, der französische Feldherr. Demokraten wie Beethoven setzten große Hoffnungen in den Korsen. Seine Armeen sollten die Ideale der Französischen Revolution – Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit – überall in Europa verbreiten. Demokratie durch Waffengewalt. Doch der Feldherr Napoleon hatte anderes im Sinn: 1804 ließ er sich zum Kaiser krönen. Wutentbrannt tilgte Beethoven seine Widmung. Von nun an sollte es um anderes gehen: Um menschliche Größe im Allgemeinen, einen Leidensmarsch der durch die Kunst zum Sieg führt.
„Le tombeau de Couperin“, zu Deutsch: „Couperins Grab“ feiert einen ganz anderen Schlag teils unfreiwilliger Helden. Entstanden im 1. Weltkrieg ist diese Suite ein Andenken an Kriegskameraden des Komponisten Maurice Ravel, junge Künstler und Wissenschaftler, die in den europäischen Schützengräben gefallen waren. Jeder der Sätze ist einem von ihnen gewidmet. Der Titel des Werkes allerdings hat einen anderen Bezug: François Couperin, ein barocker französischer Komponist. Mit Anspielungen auf barocke und höfische Tanzformen ehrt Ravel die französische Musik des 18. Jahrhunderts im Ganzen. Über dem Krieg steht die Kunst.
Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 („Eroica“)
Maurice Ravel (1875-1937)
Le tombeau de Couperin
Vollzahler | 20,00 EUR |
ermäßigt | 10,00 EUR |